800 Zuschauen sorgen für Hochstimmung beim Badminton-Länderspiel Deutschland – Polen. Die Vestische Arena erwiese sich als ideale Spielstätte.
Recklinghausen. Einen Tag vor dem Badminton-Länderspiel zwischen Deutschland und Polen in der Vestischen Arena am Donnerstag-Abend hatten sich beide Nationalmannschaften schon einmal gegenübergestanden: In Wipperfürth droschen die Deutschen Ihre Gäste mit 5:0 von den Courts.
„Bloß nicht“, seufzte Carsten Bieker, der 1. Vorsitzende des 1. BC Recklinghausen, mit Blick auf das Resultat. Da hatte der Gastgeber so viel Arbeit investiert — und dann sollte alles ratzfatz vorüber sein? Die Sorge erweise sich zum Glück als völlig unbegründet. Ob die Mannschaft des EM-Füften Polen nach der langen Anreise einfach noch müde war? Ob die Aufstellung nicht passte? In Recklinghausen jedenfalls setze Polen gleich ein Zeichen: Adam Cwalina/Aneta Wojtkowski kämpften Raphael Beck/Carla Nelte in einem spannenden Mixed mit 22:20 und 21:19 nieder – und verdarben dem Refrather Bundesliga-Spieler Beck den Ausstand aus der National-Mannschaft. „Es hat trotzdem Bock gemacht, hier zu spielen“, gab der 25-jährige danach zu Protokoll.
Dafür sorgte schon die Kulisse: Inder Bundesliga spielen Raphael Beck und Co. vor 50 Zuschauern – in der Vestischen Arena die für das Badminton-Spektakel ideale Verhältnisse bot, sorgten 800 Fans für Hochstimmung.
Schwer zu sagen, welches sie im Anschluß mehr begeisterte: Luise Helm glich gegen Wiktoria Dabcznska 21:13, 21:11 souverän zum 1:1 aus. Danach lieferten sich Kai Schäfer (Union Lüdinghausen) und Michal Rogalski ein Duell, das alles bot, was den Sport so faszinierend macht: Schäfer siegte 21:12, 13:21 und 21:16.
Entscheidung im Damendoppel
Die Entscheidung fiel im Damen-Doppel, drei Stunde waren da im Länderspiel absolviert. Carla Nelte (Refrath) und Debütantin Judith Petrikowski (Mülheim) schlugen Aneta Wojtkowski/Aleksandra Goszycynska 21:19 und 21:15 – der Siegerpunkt zum 3:1. Der hielt das polnnische Doppel Przemyslaw Wacha/Adam Cwalina auf dem Nebenplatz aber nicht davon ab, weiter um jeden Ball zu fighten und Peter Käsbauer/Johannes Pistorius 21:17, 19:21 und 21:9 zu schlagen. Das Match war eine Show.
Mehr davon — so möchte man dem 1. BC Recklinghausen zurufen. Aber im Verein werden die ehrenamtlichen Helfer nach dem Großereignis erst einmal durchschnaufen. Mit Recht: Seine Pflicht als Gastgeber für den großen Badminton-Sport, die hat der 1. BC Recklinghausen erfüllt.
Quelle: WAZ (gedruckte Ausgabe) vom 01. Dezember 2017